© Diana Pfammatter

Was ist los in Wien

Nicht verpassen: Highlights bei den Wiener Festwochen

45.000 Tickets für 36 Produktionen – die Wiener Festwochen haben ihr Kontingent für 2023 um 10.000 Karten aufgestockt. Das geht wohl mit der öffentlichen Kritik am Line-Up des letzten Jahres einher, demzufolge das Festival zu Tanz- und Performancekunst-lastig gewesen sei. Die kaufmännische Geschäftsführerin, Artemis Vakianis, betonte bei einer Pressekonferenz, dass dieses Mal "sehr viele Sprech- und Musiktheaterproduktionen" eingeplant wurden.

Am 12. Mai starten die Festwochen wie üblich mit der großen Eröffnung am Wiener Rathausplatz. Bis 21. Juni werden unter anderem die Hallen im Museumsquartier, das Burgtheater, das Brut und das Jugendstiltheater am Steinhof bespielt. Tickets für alle Produktionen sind schon erhältlich.

Wiener Festwochen: Was anschauen?

36 Produktionen, 8 Weltpremieren, die erste österreichische Einzelausstellung – und dann auch noch die Laufzeit von einem ganzen Monat: Diese Auswahl kann auch ein wenig überfordern. Den Festwochen-Besuch sollte man sich keinesfalls entgehen lassen, doch welche Oper, Performance, welches Theaterstück oder Konzert auswählen?

Keine Sorge, wir haben das Programm durchforstet und hier unsere Highlights zusammengefasst!

Eröffnung am Rathausplatz

Die Festwochen-Eröffnung verspricht ein richtiges Spektakel zu werden! Die Gestaltung des Abends wird sich Pianist und Komponist Hyung-ki Joo widmen. Das Publikum erwartet laut Joo eine "sinnliche und lustvolle" Inszenierung. Was die Details oder das Motto betrifft, hält sich der Komponist bedeckt: "Ich denke, dass jedes Konzert und jedes Theaterstück voller Überraschungen sein sollte. Das Publikum muss von dem, was es auf der Bühne erlebt, gefesselt werden und ständig neugierig sein, was als Nächstes passiert."

Wer nicht live dabei sein kann, sollte sich vor den TV setzen: ORF 2 und 3sat übertragen die Eröffnung im TV.

Oper: Lulu

Choreografin Marlene Monteiro Freitas wird mit Alban Bergs "Lulu" ihre erste Oper inszenieren. Die musikalische Leitung des ORF-Radiosymfonieorchesters übernimmt Maxime Pascal. Das Ensemble setzt sich aus Sänger:innen, Tänzer:innen und Akrobat:innen zusammen, was auf eine ereignisreiche Darbietung zur ohnehin schon außergewöhnlichen (atonalen!) Musik hindeutet. Wer einmal in die Welt der Berg'schen Zwölftontechnik eintauchen möchte, sollte diese Gelegenheit am Schopf ergreifen.

Theater: Pieces of a Woman

Eine Frau verliert bei einer Hausgeburt ihr Kind. Sie muss nun nicht nur das Geschehen aufarbeiten, sondern auch mit den Gefühlen ihres Mannes, der Schuldzuweisung an die Hebamme und den Reaktionen ihres Umfeldes umgehen. Der ungarische Regisseur und Cannes-Gewinner Kornél Mundruczó verfilmte die tragische Geschichte gemeinsam mit Autorin Kata Wéber. Die Festwochen zeigen das Gastspiel der TR Warszawa die im katholischen Warschau angesiedelte Originalfassung.

Performance: Close Encounters

Aus einem dreitägigen Workshop mit Schüler:innen und Lehrlingen hat die Künstlerin und Aktivistin Anna Rispoli über 50 Stunden Audioaufnahmen zu einem Dialog zwischen zwei fiktiven Teenagern montiert. Der entstandene Audiotext umkreist die Themen Arbeit, Wünsche, Selbstbewusstsein, Autonomie und Kollektivität. Bei dieser "intimen" Performance ist das Publikum eingeladen, den Dialog in 1:1-Begegnungen mit den Jugendlichen nachzustellen. Durch das Mitsprechen der Audio-Aufnahme im Ohr sollen dabei ungehörte Stimmen hörbar und unbekannte Denkweisen zugänglich gemacht werden.

 

Konzert: Devonté Hynes & Big Island Orchestra

Devonté Hynes, auch bekannt als Blood Orange, ist ein Multiinstrumentalist und Komponist, der sich nicht nur auf die Welt der Popmusik beschränkt. In seinen Werken vereint er zugängliche Melodien mit tiefen Emotionen. Auf der lyrischen Ebene gibt es PoC, queeren oder trans Communitys eine Stimme. Im Burgtheater spielt er in Begleitung des Big Island Orchestra Ausschnitte aus seinem Klavierkonzert "Happenings", aus dem Cellokonzert "Origin" sowie seiner Filmmusik.

(Auch) für Kinder: Pinocchio

Die gefeierte Performance-Künstlerin Wu Tsang hat sich ihre Gruppe Moved by the Motion geschnappt und bringt einen von jenen Klassikern auf die Bühne, die eigentlich keiner Erklärung bedürfen: Der Holzjunge Pinocchio ist (wie immer) auf der Suche nach einer eigenen Menschlichkeit. Wer Wu Tsangs Arbeiten kennt, weiß jedoch, dass die Amerikanerin einen Hang zu cineastischen Inszenierungen hat. Animationen, Marionetten, bunte Kostüme, Poesie – so erweckt sie Pinocchio zum Leben. Ab 7 Jahren empfohlen!

Ausstellung: Laure Prouvost – Ohmmm age Oma je ohomma mama

Es ist die erste Einzelausstellung der Turner-Preisträgerin in Österreich: Laure Prouvost verbindet skulpturale Elemente mit Sound und Video zu raffinierten Mixed-Media-Installationen, denen es an Humor nicht mangelt. In der Kunsthalle beschäftigt sie sich mit ihrer Großmutter sowie ihren Ahninnen und lädt die Besucher:innen dazu ein, an ihren Anekdoten mit allen Sinnen teilzuhaben.

Festival Partys

Im Club U schlüpft das Publikum in die Hauptrolle – nämlich beim Abfeiern! Die Party Nights der Festwochen werden von angesagten DJs und Live-Acts aus Wien gehostet. Mit dabei: Jack, Rhinoplasty, Res Radio und weitere.

Wiener Festwochen 2023: Alle Infos auf einen Blick

  • Veranstaltungen von 12. Mai bis 21. Juni 2022
  • Tickets gibt es hier
  • U30-Tickets: Alle unter 30 Jahren zahlen bei den Festwochen nur 15 Euro pro Ticket!

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