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© Alex Püringer

Theater

701 britische Teelöffel - Viva la muerte!

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Anmerkung: Ein britischer Teelöffel ist ein (britisches) Raummaß und es sind 701 britische Teelöffel, die jene Aschemenge ausmacht, die von einem Menschen von durchschnittlicher Größe und Gewicht übrig bleibt, wenn man sie in die Urne füllt.

Sterben ist peinlich. Sogar in Wien, wo dem folkloristischen Klischee zufolge ein besonders vertrauter Umgang mit den letzten Dingen gepflegt wird, passt Sterben nicht ins Konzept neoliberaler Leistungsträger. Zeitgemäß Selbstoptimierte können sich den letalen Einbruch der persönlichen Performance schlicht nicht leisten. Der Umgang mit dem Tod wird outgesourct an professionelle Dienstleister.

In ein solches Setting platzt als ungebetener Gast eine Verwandte der mexikanischen Todes-Inkarnation der La Catrina. Die Gestalt aus dem Jenseits mischt sehr handfest die Familie einer Wiener Hochzeitsgesellschaft auf, die zunächst noch nicht ahnt, dass sie am angeblich schönsten Tag des Lebens ihren letzten Weg in ein „Zwischenland“ antreten wird.

Die Tödin führt und verführt die Feiernden zu Exzessen, die alle möglichen Transzendenzen beinhalten. Sie führt im Bardo Regie und lässt die Familienmitglieder in Flash-backs ihr grell-komisches Leben Revue passieren, das hier nach Läuterung schreit. Nicht einmal das Publikum kann sich dem entziehen, denn während der Aufführung verlieren sich die Grenzen zwischen Bühne und Auditorium, bis sich Darsteller und Zuschauer in schönstem Durcheinander auf einem Friedhof wiederfinden, wo alle gemeinsam mitsamt den Toten essen, singen und tanzen - eine direkte inszenatorische Umsetzung der mexikanischen Feiern zu Allerheiligen. Lifemusik und Soundclouds sorgen für die Ambiance einer Narration aus Monologen, Dialogen, surrealen Bildern und Tweets.

Texte: Ilse Helbich, Ernst Kurt Weigel, Lukas Meschik & Ensemble
Komposition: Arturo Fuentes
Regie: Petra Weimer
Ausstattung: Nora Scheidl
Mit: Kristina Bangert, May Garzon, Valentin Ivanov, Peter Raffalt, Jutta Schwarz, Tamara Stern