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Theater Österreich

6 aktuelle Theaterstücke, die zum Nachdenken anregen

Katastrophenfilme, Covid-Streifen und Pandemie-Serien: Das aktuelle Weltgeschehen macht selbst vor dem Angebot der Streamingdienste keinen Halt. Denn auch nach einem langen Arbeitstag im Pyjama auf dem Sofa sitzend sollte man die Augen nicht vor den ernsten Dingen des Lebens verschließen … schlummer.

Da unsere Aufmerksamkeitsspanne nicht mal mehr ein Facebook-Like verdient hat, müssen wir andere Wege finden, uns von kulturellen Programmen so richtig das Gehirn durchkneten zu lassen. Welche Orte eignen sich dafür besser, als die großen und kleinen Theaterbühnen Österreichs? Es ist Herbst, die neue Spiel-Saison hat begonnen! Einige der neuen und klassischen Theaterstücke werden Theaterfans aller Altergruppen gleichermaßen zum Nachdenken bringen.

Atmen

Wer will noch ein Kind in diese Welt setzen? Sollten wir nicht den Planeten schützen, die Ressourcen schonen und uns als IndividualistInnen nicht einschränken lassen? Diese Fragen stellt sich das Pärchen auf der Bühne im Theater Spielraum. In einem Dialog-Wirbelwind, der mal Sekunden, dann wieder Jahre überspringt, sprechen die SchauspielerInnen alles aus, was den Ü-30ern aus bildungsnahen Schichten in Dauerschleife durch den Kopf geht. Ob einem dieses Stück von Duncan Macmillan von dem Plan abbringt oder sogar darin bestärkt, eine Familie zu gründen – das wird man erst nach dem Theaterbesuch wissen.

Theater Spielraum

Kaiserstraße 46

1070 Wien

Odyssee 2021

Wappne dein Inneres, denn seine Eroberung ist das Ziel dieses immersiven Stationentheaters der Theater Arche. Das Stück soll berühren, verwirren und einen Reflexionsprozess anregen. Und zwar über alles, was uns in den letzten Jahren, Jahrzehnten beschäftigt hat: Fukushima, Pandemie, 9/11 – versetzt mit einem Hauch von James Joyce, Dante Alighieri sowie Fjodor Dostojewski. Klingt nach einer anstrengenden Reise, aber auch nach Neuanfang.

Theater Arche

Münzwardeingasse 2

1060 Wien

Die Stadt der Blinden

In seinem gleichnamigen Roman setzte sich der portugiesische Literaturnobelpreisträger José Saramago schon 1995 mit einem Thema auseinander, dass heute aktueller denn je ist: Die Welt wird von einer mysteriösen Epidemie überrumpelt. Fast alle Menschen verlieren das Augenlicht, das gesellschaftliche Leben versinkt im Chaos. Trotzdem ist da ein Silberstreifen am Horizont: Eine einzige sehende Frau muss all ihren Mut aufbringen, um ihren Mitmenschen helfen. 

Theater in der Josefstadt

Josefstädterstraße 26

1080 Wien

Die Laborantin

Dystopische Aussichten mit mehr als einem Funken Wahrheit: Laborantin Bea lebt in einer Welt, in der all jene mit "schlechten" Blutwerten große Schwierigkeiten haben. Sie werden diskriminiert und ausgeschlossen. Als bei ihrer Freundin eine Erbkrankheit festgestellt wird, beschließt Bea, ihre Werte zu fälschen. Ein Stück, das sich beängstigend nahe unserer Lebensrealität annähert. Aber vielleicht haben wir es doch noch in der Hand, etwas zu ändern – bevor es zu spät ist ...

Schauspielhaus Graz / Haus Zwei

Hofgasse 11

8010 Graz

Taumel und Tumult

Eine interessante Kombination – Nestroy’sches Lustspiel und Pandemie – treffen auf der Bühne des Theater Phönix' in Linz aufeinander. Nach 142 Tagen Lockdown, Quarantäne und Verzweiflung trifft endlich ein neuer Gast im Hotel ein, wo Hotelmanager, Portier und Zimmermädchen die Stellung gehalten hatten. Durch die Ankunft der Dame schöpfen die Angestellten wieder Hoffnung, schließlich verspricht die Situation jene neue Normalität, von der alle träumen. Doch vor dem Chaos, den ein Liebesbrief mit sich bringt, ist niemand gefeit.

Theater Phönix

Wiener Straße 25

4020 Linz

Das Haus

Genug von Corona & Co? Diese Komödie von Brian Parks beschäftigt sich mit einem Anxiety-Favoriten: Die Angst vor Veränderungen und einem neuen Lebensabschnitt. Die Kinder von Martyn und Shanny Redmonds sind schon längst aus dem Haus. Nun will das Paar ihr geliebtes Eigenheim verkaufen, nur ist das gar nicht so leicht – vor allem, wenn das Käufer-Pärchen die Wände plötzlich rot streichen will … Bei der vermeintlich netten Schlüsselübergabe eskaliert die Situation und die ProtagonistInnen hüpfen von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Schauspielhaus Salzburg

Erzabt-Klotz-Straße 22

5020 Salzburg

 

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