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Musicals Österreich

So wird das neue "Phantom der Oper" in Wien

Ab 15. März werden das Phantom, Christine Daée, Raoul und alle weiteren Figuren aus Andrew Lloyd Webbers Hit-Musical die Bühne des Wiener Raimund Theaters in Beschlag nehmen.  Auf den letzten Metern vor der feierlichen Galapremiere am Freitag gab Christian Struppeck als Musicalintendant der Vereinigten Bühnen Wien gemeinsam mit dem Team einen letzten Einblick in die neue Produktion von Cameron Mackintosh, die eines der erfolgreichsten Musicals der Geschichte zurück nach Wien bringt. 

In der Titelpartie ist dann der schwedische Publikumsliebling Anton Zetterholm zu erleben, der dem Wiener Musicalpublikum in anderen Rollen wohlbekannt ist. Ihm zur Seite steht bei ihrem Wien-Debüt als Christine, der Auserwählten des Phantoms, die Niederländerin Lisanne Clémence Veeneman.

Erfahrenes Ensemble in Wien

Als Webber 1986 die Premiere seines Musicals feierte, konnte er nicht ahnen, welch ein Kult rund um das Phantom entstehen würde. Tatsächlich ist der Erfolg des romantischen Stücks eng verbunden mit einer äußerst investierten Fangemeinde, auch "Phans" genannt. Und diese haben seit den späten 1980ern nicht aufgehört, bei jeder neuen Inszenierung über die Besetzung zu munkeln. 

Auch bei der Neuauflage in Wien glühten die diversen Fan-Foren und Facebook-Gruppen lange im Vorfeld vor Aufregung: Wer würde in die bekannten und geliebten Rollen schlüpfen?

An erster Stelle steht natürlich das Phantom: Das düstere Genie wird im Raimund Theater von Anton Zetterholm verkörpert, der Musicals-Fans bereits aus "Elisabeth" und "Tanz der Vampire" bekannt sein dürfte. Seiner fleischgewordenen Obsession nimmt sich Lisanne Clémence Veeneman an, die mit der Rolle der Christine Daée ihr Wien-Debüt geben wird. Der dritte an der Spitze der Hauptrollen ist Raoul (Vicomte de Chagny), welcher von Roy Goldman gespielt wird. Er war bis vor kurzem noch im Ronacher als "Phoebus de Martin" in "Der Glöckner von Notre Dame" zu sehen.

Die Direktoren der Pariser Oper dürfen natürlich nicht fehlen: In ihre Rollen werden Rob Pelzer und Thomas Sigwald schlüpfen, die beide schon zahlreiche Erfahrungen im Film und auf der Bühne gemacht haben. Die Diva Carlotta, die vom Phantom verabscheut, aber vom Publikum für ihre herrlich übertriebene Art geliebt wird, wird von Milica Jovanović gespielt. Fun Fact: Jovanović spielte 2013 selbst Christine Daée, jedoch in der deutschen Erstaufführung von "Liebe stirbt nie", der offiziellen Phantom-Fortsetzung.

Neue Inszenierung, alte Melodien

Vorab beruhigende Worte: An den berühmten Liedern hat sich seit der Uraufführung 1986 nichts geändert. Jedoch stellt diese Version des "Phantom der Oper" eine für Österreich neue dar. Die Inszenierung war bereits in Großbritannien, Australien und in den USA zu sehen.

Ein Beispiel für die Veränderungen ist etwa die Nummer "Die Musik der Dunkelheit". In beiden Varianten spielt sich die Szene zwischen Phantom und Christine im Keller des Opernhauses ab. In der ursprünglichen Version "entführt" das Phantom seine Muse, um sie mit dem Ausmaß seiner Obsession zu konfrontieren – am liebsten würde er sie an Ort und Stelle ehelichen. Laut Regisseur Laurence Connor baut sich die Liebesgeschichte zwischen den zwei Charakteren in der neuen Inszenierung in Wien langsam und "vor den Augen des Publikums" auf. Das düstere Genie sei an erster Stelle an der Stimme seiner Muse interessiert, die "ihn tief beruhigt". In der besagten Szene geht es dem Phantom also darum, seine Musikalität unter Beweis zu stellen und Christine neue Singtechniken beizubringen.

Ein weiteres Highlight, auf das sich das Wiener-Publikum ab Mitte März freuen darf: Der Kronleuchter, welcher in der ersten Version in Richtung Orchester stürzte, soll nun in Richtung der Zuschauer:innen fallen. Man darf darauf gespannt sein. 

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