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Was ist los in Wien

Diese Ausstellungen eröffnen im November

Von "Klimts Lehrer" bis zum Karikatur-"Kosmos" Gerhard Haderers, von prämierten Plakaten bis zu Wittgensteins Fotografien, von Christine Nöstlingers Buchillustrationen bis zum multimedialen Van-Gogh-Spektakel: Der November hält einmal mehr ein dichtes Ausstellungsprogramm bereit, wobei das Geschehen in den Museen und Galerien in den Bundesländern ähnlich reichhaltig ist wie in der Bundeshauptstadt.

 

 

Der kommende Ausstellungsmonat lässt sich mit einem äußerst prominenten Namen an. Gustav Klimt steht ab 3. November im MAK im Mittelpunkt - bzw. dessen Studienzeit an der Wiener Kunstgewerbeschule und ihr Einfluss auf das Frühwerk. "Klimts Lehrer" beleuchtet etwa die Rolle von Ferdinand Laufberger, verehrter Professor des später berühmten Malers, sowie einiger Ringstraßenkünstler wie Ludwig Minnigerode, Friedrich Sturm oder Michael Rieser. Dem früheren MAK-Chef Peter Noever ist ab 5. November wiederum die Schau "Out of the blue. Art + Architecture Out There" in der Architekturgalerie Raumburgenland gewidmet, die um sein in den 1970ern begründetes Land-Art-Projekt "Die Grube / The Pit" in Breitenbrunn am Neusiedler See kreist.

Ab dem selben Tag thematisiert das Wiener Dom Museum "arm & reich". Mittels Zeichnung, Druckgrafik, Malerei, Fotografie und multimedialer Installationen werden diverse Facetten ungleicher Verteilung vom Mittelalter bis in die Gegenwart ausgelotet. Keinesfalls mangelhaft nimmt sich der Bestand des Künstlerduos Helmut und Johanna Kandl aus. Die Landesgalerie Niederösterreich gewährt in "Viva Archiva!" ab 6. November Einblicke in die Tausenden von Fotos und Büchern, Zeitungsausschnitten und Tonaufnahmen, Objekten und Relikten, aus denen die beiden seit Jahren für ihre künstlerische Arbeit schöpfen. Reichhaltig ist auch das Schaffen von Karikaturist Gerhard Haderer, der für die Ausstellung "Gerhard Haderer - Kosmos" im Linzer Schlossmuseum (ab 10. November) eigenhändig rund 70 Zeichnungen ausgewählt hat.

Nichts zu lachen haben wird man indes in der zeitgleich beginnenden Ausstellung "Jugend ohne Heimat - Kindertransporte aus Wien" am Standort Judenplatz des Jüdischen Museums Wien. Sie thematisiert die Geschichten jüdischer Mädchen und Buben, die nach der Machtergreifung der Nazis von ihren Familien ins Ausland verschickt und dadurch in Sicherheit gebracht wurden.

Das Leopold Museum rückt ab 12. November mit "Ludwig Wittgenstein - Fotografie als analytische Praxis" eine bisher wenig beachtete Facette des Philosophen ins Scheinwerferlicht. Beginnend mit 14. November schaut wiederum das Karikaturmuseum Krems auf einen künstlerischen Nebenschauplatz der wohl bekanntesten Kinderbuchautorin Österreichs. "Christine Nöstlinger und ihre Buchstabenfabrik" zeigt Zeichnungen, die die Schriftstellerin anfangs eigenhändig für ihre Geschichten angefertigt hat und ergänzt sie mit Arbeiten anderer Illustratorinnen und Illustratoren - darunter Nöstlingers Töchter.

Während ab 17. November "100 beste Plakate" aus Österreich, Deutschland und der Schweiz aus dem Jahr 2020 im MAK bewundert werden können, entführt die Galerie Gugging mit "otherwordly" einen Tag später in den "himmlischen Kosmos der Gugginger Künstler und ihrer internationalen Kolleginnen und Kollegen", wie in der Ankündigung versprochen wird. Ein Universum für sich ist wohl auch "Van Gogh Alive" in der Metastadt. Ab 18. November kann man hier in einer multimedialen Ausstellung zwar kein einziges Original, dafür aber eine "lebendige Symphonie aus Licht, kräftigen Farben, Klängen und Düften" erleben und so dem großen Maler näherkommen.

Auf historische Spuren zweier Künstler macht sich das Grazer Bruseum mit "Günter Brus und Alfons Schilling um 1960 - Ausstieg aus dem Bild" ab 19. November, während die Wiener Kunsthalle am Karlsplatz die Parole "Do Nothing. Feel Everything" ausgibt und eine Gruppenausstellung mit Kunstpraktiken aus verschiedenen Teilen der Welt zeigt, "die Wahnsinn als eine Form des Wissens begreifen und Risikobereitschaft dann als Lernmethode nutzen, wenn etwas auf dem Spiel steht". Die Landschaft wiederum steht im Zentrum der Arbeiten des 1984 in der DDR geborenen Künstlers Andreas Werner, den die Kunsthalle Krems mit der Einzelschau "Galaktal" ab 20. November würdigt.

Gegen Ende des Monats hat die Fotografie Hochkonjunktur. Einerseits zeigt das Grazer Museum für Geschichte ab 20. November unter dem Titel "Ich bin Photo-Amateur!" eine Auswahl der über mehrere Jahrzehnte entstandenen Tausenden Aufnahmen des anfänglichen Hobby- und späteren Pressefotografen Eugen Hauber (1896-1987). Andererseits feiern sowohl der Fotohof Salzburg als auch die Fotogalerie Wien mit Geburtstagsausstellungen ab 23. November ihr 40-jähriges Bestehen.

Feiern kann auch der Schweizer Ugo Rondinone, dem das Belvedere 21 ab 25. November seine erste museale Einzelausstellung in Österreich ausrichtet. Wie der Titel "Akt in der Landschaft" schon nahelegt, vereint der Künstler neue Werkgruppen aus den klassischen Genres Akt und Landschaft. "Neben speziell für Wien entworfenen landscapes, aus Erde geformte Skulpturen, die unter anderem auf die Minimal-Art Bezug nehmen, zeigt die Ausstellung hyperrealistisch gestaltete nudes, introvertiert scheinende nackte Figuren aus Klarwachs und Erde", bietet die Website des Hauses bereits einen Vorgeschmack.

Er ist weltberühmt und dennoch ein Mysterium: Banksy, der in Bristol geborene und bis heute anonyme Graffiti-Künstler und Maler Banksy, der dafür bekannt ist, die Grenzen des Kunstmarktes in Frage zu stellen und der mit seinen Arbeiten seit Jahren für Furore sorgt. Nun kommt mit „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ eine brandneue Schau zu Ehren der Kunst-Ikone nach Österreich.

Die Ausstellung "Van Gogh Alive" sollte man sich ebenfalks nicht entgehen lassen. Van Goghs Arbeiten werden seit über hundert Jahren ausgestellt und bewundert – aber noch nie auf diese Art. In dieser spektakulären Schau können sich Kinder und Erwachsene davon begeistern lassen, Kunstwerke aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und einzigartige Perspektiven auf Vincent van Gogh zu entdecken.

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