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Was ist los in Wien

Diese Ausstellungen sollen im Dezember eröffnen

Der Lockdown hat einmal mehr auch das Kulturleben lahmgelegt - und damit auch die Museumslandschaft. Vorausgesetzt, die Zwangsschließung endet zumindest für Geimpfte tatsächlich am 12. Dezember und alle Häuser öffnen in den Tagen darauf, dürfen Kulturfreunde einigen Ausstellungen entgegenfiebern. Geplant sind u.a. Retrospektiven zu Martin Noël und Michela Ghisetti in der Albertina, eine Würdigung Josef Hoffmanns im MAK oder eine Heinz-Conrads-Schau in der Wienbibliothek.

Die Albertina plant jedenfalls aus heutiger Sicht, am 13. Dezember wieder ihre Pforten zu öffnen. Ab diesem Tag wird dann "Martin Noël. Die Retrospektive", die ursprünglich bereits zwei Tage früher hätte starten sollen, zu sehen sein. Rund 60 Arbeiten, die zwischen den frühen 90ern und 2010 entstanden sind, zeigen den gebürtigen Berliner vor allem in seiner Rolle als Objektkünstler. Ein paar Tage später, ab 17. Dezember, präsentiert die Albertina außerdem eine Werkschau der 1966 im italienischen Bergamo geborenen und seit 1992 in Wien lebenden Künstlerin Michela Ghisetti, deren Arbeiten zwischen Abstraktion und Figuration changieren.

Der leichteren Unterhaltung frönt man - geht alles nach Plan - ab 14. Dezember in der Wienbibliothek, wo einer der wohl bekanntesten heimischen Conférenciers, Schauspieler und Medienstars - kurz "Das Phänomen Heinz Conrads" - unter die Lupe genommen wird. Für die nach Conrads' berühmter Grußformel "Griaß eich die Madln, servas die Buam" benannte Ausstellung wurden Rundfunk- und Fernsehmanuskripte ebenso ausgewertet wie Korrespondenzen, Zeitungsartikel oder Terminkalender. 

In der Halle für Kunst in Graz eröffnet am selben Tag die Gruppenausstellung "Domestic Drama", die Alltagsobjekte nicht als Werkzeuge oder Gebrauchsobjekte in den Fokus rückt, sondern deren "Seelen" nachzuspüren versucht.

Eine Architektur- und Designgröße wird, wenn es das Virus zulässt, ab 15. Dezember gewürdigt, wenn das MAK mit "Josef Hoffmann - Fortschritt durch Schönheit" in 20 Kapiteln und mit mehr als 1.000 Exponaten die bisher umfassendste Retrospektive zum Gesamtwerk des Mitbegründers der Wiener Werkstätte zeigt.

Darüber hinaus haben einige Häuser Ausstellungsprojekte, die für die erste Dezemberhälfte geplant waren, weiter in der Pipeline. Darunter fällt beispielsweise die Schau "Staub & Seide - Steppen- und Seidenstraßen" im Weltmuseum Wien, die am 3. Dezember hätte starten sollen und die anhand von 200 historischen Objekten, Kunstwerken und Fotografien sowie von zeitgenössischen künstlerischen Positionen historische und heutige Transport- und Handelsrouten thematisiert. 

Ebenfalls ab 3. Dezember hätte im Haus der Geschichte Österreich "Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum" zu sehen sein sollen. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit "Überbleibseln" des Nationalsozialismus aussehen kann.

Am selben Tag war auch der Beginn der Schau "werden. From Michelangelo to" im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum angesetzt. In dieser beschäftigen sich die älteste, 1563 in Florenz gegründete Kunstakademie der Welt - die Accademia delle Arti del Disegno - und die Kunstakademie Düsseldorf als einer der innovativsten Ausbildungsorte des 20. Jahrhunderts für die Bildende Kunst, "mit dem komplexen Werdeprozess von Künstlerinnen und Künstlern in Vergangenheit und Gegenwart", wie es heißt.

Später starten muss schließlich auch die ursprünglich ab 10. Dezember geplante Schau "Jetzt im Recht! - Wege zur Gleichbehandlung" im Wiener Volkskundemuseum, die in Kooperation mit der Gleichbehandlungsanwaltschaft und mittels Comicstrips, Interviews, Fotografien, Originaldokumenten und Rauminterventionen Einblicke in die unterschiedlichsten Formen von Diskriminierung und deren Bekämpfung bietet.

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